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Baureihe 101
Technische Daten:
Länge über Puffer: 18950 mm
Dauerleistung: 6400 kW
Anfahrzugkraft: 300 kN
Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h
Fahrmotoren: 4 Drehstrom-Asynchron-Motoren
Drehgestell-Radsatzstand: 2650 mm
Dienstmasse: 86,9 t
Baujahre: 1996-99
Hersteller: ABB Daimler Benz Transportation (ADtranz) (heute
Bombardier)
Lackierung: Orientrot (Ursprungsfarbgebung nur bei 101 001-004);
Verkehrsrot (Ursprungsfarbgebung ab 101 005), Verkehrsrot
Beschafft: 145 Lokomotiven
Entwicklung und Einsatz:
Als Ersatz für die stark überstrapazierten Lokomotiven der Baureihe 103 benötigte
die Deutsche Bahn AG (DB) Mitte der 1990er-Jahre dringend neue
Elektrolokomotiven für den Schnellzugdienst. So wurden im Dezember 1994 bei
ADtranz (heute Bombardier) 145 Lokomotiven der Baureihe 101 bestellt.
Nur 18 Monate später, am 1. Juli 1996, wurde die erste Lokomotive dieser neuen
Baureihe in Kassel der Öffentlichkeit vorgestellt. Die neue
Hochleistungslokomotive wird sowohl im schnellen InterCity- und
InterRegio-Dienst als auch vor schweren Güterzügen eingesetzt und erfüllt
somit alle Anforderungen des modernen Schienenverkehrs.
Die von ADtranz neu entwickelten Drehgestelle sind konstruktiv für eine Höchstgeschwindigkeit
von 250 km/h ausgelegt und basieren auf den bewährten Flexifloat-Fahrwerken,
die ADtranz erfolgreich weltweit bereits in über 650 Lokomotiven eingebaut hat.
Die Drehgestelle zeichnen sich durch eine optimale Zugkraftübertragung aus.
Das Antriebskonzept der Baureihe 101 wurde für extrem hohe Dauerbelastung
ausgelegt. Der integrierte Gesamtantrieb (IGA) ermöglicht Leistungen von über
1600 kW je Radsatz. Großrad, Zwischenrad und Ritzel sind in einem gemeinsamen
ungeteilten Getriebegehäuse gelagert, an das der Fahrmotor direkt angeflanscht
ist. Das Drehmoment zwischen Getriebe und Radsatz überträgt, wie beim ICE,
eine Gelenkhohlwelle.
Bei einer maximalen Beschleunigung von 1,8 m/s² und der hohen
Endgeschwindigkeit ist auch die Bremsanlage entsprechend ausgerüstet: Die 101
besitzt je Radsatz zwei geteilte, innenbelüftete Scheibenbremsen mit
Stahlgussscheiben. Die Bremsbeläge sind aus einer Sintermetall-Legierung
gefertigt, die die entstehende Bremswärme gut ableitet.
Bei der Konstruktion der Baureihe 101 wurde auch auf die Umweltverträglichkeit
ein besonderes Augenmerk gerichtet. Die Lokkästen sind nach neuesten
Erkenntnissen aerodynamisch geformt, die Rückspeisung der Bremsenergie ins
Versorgungsnetz spart Energie und die Spurkranzschmierung der Drehgestelle
erfolgt mit biologisch abbaubarem Fett. Erstmals hat der Hersteller bei diesen
Neubauloks auch eine Rücknahme mit fachgerechter Zerlegung und Wiedereinführung
in den Recyclingprozess garantiert.
Nach anfänglichen Kinderkrankheiten hat sich diese neue
Hochleistungslokomotiven gut bewährt und bereits ihren Stammplatz auf fast
allen elektrifizierten Hauptstrecken gefunden. Interessant sind etliche
Lokomotiven dieser Baureihe, die mit Ganzreklame durch die Lande fahren.
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